„Wer weiß, was dem Menschen nützlich ist im Leben?“

Liebe Gemeinde!

Denn wer weiß, was dem Menschen nützlich ist im Leben in seinen kurzen, eitlen Tagen, die er verbringt wie einen Schatten?

Dieser Spruch der Bibel entstammt dem „Prediger Salomo“ im Alten Testament. Dieses Buch der Bibel aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. ist Teil der so genannten Weisheitsliteratur; es beinhaltet Volksweisheiten, also Sinnsprüche oder Sprichwörter. An einer Stelle richtet der „Prediger Salomo“ diese berechtigte und tiefgründige Frage an uns: 
Denn wer weiß, was dem Menschen nützlich ist in seinem Leben?

Auch wenn diese Frage schon so alt ist, geht sie wohl auch uns an – ganz grundsätzlich, aber in diesen Tagen vielleicht auch ganz besonders. Wer weiß, was nützlich ist angesichts der Corona-Pandemie? Sind Lockerungen verantwortbar? Und wenn ja, wie sollen sie aussehen? Was ist möglich, erlaubt oder sogar nützlich? Wo sollte lieber Vorsicht walten?

Wir sind verunsichert. Und unser Zeitgeist vermag es immer wieder, uns zu verunsichern. Die Bibel will uns mit dieser Frage aber nicht verunsichern, sondern im Gegenteil! Sie will uns auf den Geist stoßen, der uns nicht verunsichert, sondern versichert:

„Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!“ (Römer 8,15 – Tageslosung für den heutigen 27. April 2020).

Herzlich grüße ich Sie,
Ihr Pfarrer Gregor Wiebe