Ein Freund für das Leben

Liebe Gemeinde,

das neue Jahr ist erst ein paar Tage alt.

Am Anfang eines neuen Jahres nehmen sich viele Menschen Zeit für einen Rückblick auf die Vergangenheit. Auch ich halte gerne Rückschau, um mir darüber klar zu werden, woran ich im neuen Jahr weiter festhalten möchte, aber auch, was ich verändern sollte. Von meinem persönlichen Rückblick möchte ich kurz berichten:

Im vergangenen Jahr habe ich den Silvesterabend ganz ruhig mit meiner Frau und meinen Töchtern verbracht. Ich habe das sehr genossen, doch erinnerte ich mich auch an viele Silvesterabende mit unserem Freundeskreis.

Dieser Freundeskreis besteht schon seit vielen Jahren. Durch Beruf und Wegzug haben wir nicht mehr so oft die Gelegenheit, einander zu begegnen. Hier war der Silvesterabend immer eine willkommene Gelegenheit, uns wieder zu sehen. Dabei hatten wir immer eine feste Tradition: Wir aßen gemeinsam Fondue! Alle steuerten was zu diesem Abend bei: Salate, gebackene Brote, Dips und köstliche Süßspeisen bildeten den kulinarischen Rahmen für unser Treffen. Für mich war gerade das gemeinsame Essen mit den entstandenen Gesprächen einfach schön. Der Gemeinschaftscharakter wurde für mich beim Fondueessen immer sehr deutlich: Man teilte sich einen Fonduetopf, reichte sich diverse Dips, Brot und Salate an. Wir zelebrierten dieses gemeinsame Mahl und so verflog die Zeit bis Mitternacht immer wie im Flug. Bei den Gesprächsinhalten gab es keine Grenzen. Wir lachten gemeinsam über verbindende Erlebnisse aus der Vergangenheit, wurden aber auch zusammen nachdenklich, wenn aktuelle Sorgen oder Kummer zu Sprache kamen. Wenn wir uns dann in den frühen Morgenstunden im neuen Jahr verabschiedeten, so waren wir uns einig, dass wir uns schon auf das nächste Silvester freuten.

Heute in der Rückschau wird mir klar: Es ist etwas kostbares, Freunde zu haben. Sie begleiten dich ein Leben lang. Zumindest richtig gute Freunde. Dabei spielt es keine Rolle, dass man sich selten sieht. Nein, die Vertrautheit und die Gedanken an den andern, machen eine Freundschaft aus. Sich immer wieder zu melden und kurz nachzuhören, wie das Leben des anderen gerade verläuft.

Ich bin gerne ein Freund und ich weiß, dass auch andere Freunde an mich denken. Das tut gut! Und Freundschaft ist immer etwas Freiwilliges. Niemand wird zur Freundschaft gezwungen. Aber einen Freund zu haben, auf den ich mich immer verlassen kann, ist für mich elementar für das Leben.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Vers aus der Bibel ein: „Ihr seid meine Freunde, darum habe ich euch alles gesagt, was der Vater mir sagte. Vergesst nicht: Nicht ihr habt mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt.“ (Johannes 15,14+15)

So spricht Jesus zu seinen Jüngern. Das finde ich toll. Jesus will Freundschaft. Er sucht die Freundschaft zu den Menschen. Dahinter steckt kein Zwang, sondern eine ernst gemeinte Einladung, ein Freund von Jesus zu werden. Und so viel weiß ich: Mit Jesus habe ich einen echt verlässlichen Freund an meiner Seite. Er ist immer für mich da, wenn ich ihn brauche. Diese Freundschaft begleitet mich auch schon seit vielen Jahren. Durch alle Höhen und Tiefen. Dabei empfinde ich die Gegenwart des Sohnes Gottes mal intensiver, aber auch manchmal entfernter. So wie es bei Freundschaften eben ist. Aber immer mit dem sicheren Gefühl: Jesus ist für mich da!

Meine persönliche Erkenntnis für das Jahr 2024: Ich möchte meine Freundschaften weiter pflegen und darin investieren. Denn Freundschaft ist keine Einbahnstraße.

Ich wünsche Ihnen, liebe Gemeinde, dass Sie in ihrem persönlichen Rückblick auf die Vergangenheit ebenso feststellen, dass Freundschaften Sie begleitet haben und werden. Mal mehr, mal weniger… Aber immer verlässlich.

Und ich empfehle aus voller Überzeugung, die Freundschaftsanfrage von Jesus, falls noch nicht geschehen, anzunehmen. Es lohnt sich!

In diesem Sinne:
Bleiben Sie behütet!

Ihr Diakon Markus Schlimm

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