Ein Weckruf zwischen den (Kirchen-)Jahren

Liebe Gemeinde,
unser Kalender ist von zwei verschiedenen Rhythmen geprägt: der Rhythmus des Kalenderjahres und der Rhythmus des Kirchenjahres. Das Kirchenjahr geht in dieser Woche zu Ende; der letzte Sonntag im Kirchenjahr ist der Ewigkeitssonntag. Und am 1. Advent beginnt das Kirchenjahr von Neuem. Wir stehen also in dieser Woche „zwischen den Jahren“ (auch wenn wir dieses geflügelte Wort eigentlich für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr verwenden).
Am Ewigkeitssonntag haben wir der im vergangenen Kirchenjahr Verstorbenen unserer Gemeinde in einem sehr schönen Gottesdienst auf dem Friedhof gedacht. Neben dem Totengedenken und der Ewigkeit steht aber noch ein anderer Aspekt beim Ewigkeitssonntag im Vordergrund. Die Bibeltexte, die für diesen Sonntag grundlegend sind, machen das deutlich:

  • Darum wachet!“ (Matthäus 25,13a – Evangelium und Predigttext I)
  • Ihr aber seht euch vor!“ „Seht euch vor, wachet!“ „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ (Markus 13,23.33.37 – Predigttext IV)
  • Ich halte es aber für richtig, solange ich in dieser Hütte bin, euch zu wecken und zu erinnern.“ (2. Petrus 3,13 – Predigttext V)

Der Ewigkeitssonntag will ein Weckruf sein! Auf genau diesen Aspekt zielt auch das Wochenlied:

  • Wachet auf, ruft uns die Stimme, […] wach auf, du Stadt Jerusalem!“ (EG 147,1)

Die Bibel will uns am Ende des Kirchenjahres aufwecken, uns wach rütteln für die Ewigkeit: Sei wachsam! Sei stets bereit für Gottes Ewigkeit, dafür dass Gottes Ewigkeit bei Dir in Deinem Leben aufleuchtet, dass Gott Dir begegnet! Rechne stets damit, dass Gott Dir nahe kommt und an Dir wirkt! Also lass Dich wachrütteln, so dass Du bereit bist für den Advent, für diese Ankunft Gottes bei Dir und stell Dir die Frage:

Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich dir?“ (EG 11,1 – Adventslied)

Herzlich grüße ich Sie,
Ihr Gregor Wiebe