„Herr, lehre mich Weisheit …“

Die Eule ist seit der Antike das Symbol für Weisheit. Auch im alten Testament gibt es Weisheit, zahlreiche Schriften bilden zusammen die „Weisheit“. Zu diesen Schriften gehören die Psalmen wie der bekannte 23. Psalm „Der Herr ist mein Hirte“. Aber auch die etwas weniger bekannten Schriften z. B. der Prediger Salomo („Alles hat seine Zeit“) oder auch die Sprüche (wie z. B.: „Wer anderen eine Grube gräbt …“).

Was ist „Weisheit“ im alttestamentarischen Sinne? Erst einmal darf man den biblischen Begriff Weisheit nicht mit dem heutigen Begriff „Intelligenz“ verwechseln. Es gibt im biblischen Sinne sehr intelligente Menschen die nicht weise sind, und auch „dumme“ Menschen, die sehr weise sind.

Weisheit hat dagegen viel mit Lebenserfahrung zu tun. Und zwar mit positiven wie negativen Lebenserfahrungen. Weisheit heißt, das Leben wirklich kennen.
Aber es reicht eben auch nicht, nur Lebenserfahrungen gesammelt zu haben, man muss auch die richtigen Schlüsse aus den Erfahrungen ziehen.
Welche, das hat wie ich finde, ein irischer Bischof in einen Gebet recht treffend beschrieben:
„Herr, gib mir die Kraft, das zu verändern, was ich verändern kann,
die Geduld, das zu ertragen, was ich NICHT ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“


Das kann uns helfen durch unser Leben zu gehen. Nicht vergessen, was schlecht und böse war, sonst wird man dumm. Aber auch nicht vergessen, was gut war, sonst wird man bitter. (So hat es Erich Kästner mal formuliert.)
Sich für das Gute einsetzen, kämpfen und streiten. Aber auch die nötige Gelassenheit besitzen um zu ertragen, was wir nicht ändern können. Das gilt für die kleinen und die persönlichen Dinge in unserem privaten Leben. Das gilt aber auch für die große Politik und die Gesellschaft. Und das wünsche ich uns in allen Lebenslagen: Kraft und Mut. Und gleichzeitig Gelassenheit, denn beides gleichzeitig, das ist im biblischen Sinne weise.

Mit den besten Segenswünschen
Ihr/euer Albi Roebke