Mein Glas ist immer halbvoll

Liebe Schwestern und Brüder,
mein Glas ist immer halbvoll, nicht halbleer. Das begleitet mich schon mein ganzes Leben. Ich weiß nicht warum –
es ist einfach so und hat mich in manch dunkler Stunde begleitet. Auch wenn die Situation ausweglos erschien,
ein Schluck war immer da.
Derzeit blicken wir mehr oder weniger sorgenvoll auf das uns umgebende Covid-Geschehen. Wir befolgen Regeln zum Fremd- und Eigenschutz, werden in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, sollen und müssen uns in unserem Alltag zurücknehmen. Zeitweise habe ich sogar das Gefühl, dass selbst meine Träume und Wünsche reglementiert werden. Der Wunsch, dass alles wieder so wird, wie vor der Pandemie ist oft groß! Aber auch irreführend, denn es wird nie wieder so sein. Letztendlich sind wir alle um diese Erfahrung reicher.

  • Vielleicht reicher an Einsamkeit – oder Zeit für Besinnung für uns selbst,
  • Vielleicht reicher an Einschränkung – oder Zeit fürs Wesentliche,
  • Vielleicht reicher an Sorge – oder dem lieben Zuspruch von Freunden,
  • Vielleicht reicher an Ungewissheit – oder dem Glauben, dass wir das mit Hilfe überstehen werden,
  • Vielleicht reicher an Trauer – oder Hoffnung auf das halbvolle Glas …

Meine Zuversicht, dass alles gut wird, spiegelt sich in einem halbvollen Glas. Und oftmals in der Musik. Das Lied 324 aus dem ev. Gesangbuch spricht mir aus der Seele, besonders die Strophen 1, 10, 13 und 14.
Bleiben Sie behütet mit einem halbvollen Glas in der Hand!
Ihre Christa Ackermann