Liebe Gemeinde,
die ganze Welt wartet auf den Impfstoff. Der Impfstoff gegen Covid-19 soll endlich wieder die Rückkehr in ein normales Leben bringen. Gerade jetzt im beginnenden Herbst wird diese Sehnsucht wieder größer – entsprechend den ebenfalls wieder größer werdenden Fallzahlen und damit verbundenen Risiken einer Verbreitung des Corona-Virus.
An diese unsere Sehnsucht und Hoffnung auf einen Impfstoff musste ich denken, als ich den Spruch für diese Woche las:
„Heile du mich, Herr, so werde ich heil.“ (Jeremia 17,14)
Auch in der Bibel ist von dem Heil-Werden, dem Gesund-Werden von uns Menschen die Rede. Der Wochenspruch stammt aus dem Buch des Propheten Jeremia im Alten Testament., Aber auch Jesus spricht im Neuen Testament von unserem Krank-Sein und unserem Gesund-Werden; Jesus geht es um das Krank-Sein unserer Seele:
„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ (Matthäus 16,26)
Was aber meint Jesus mit diesem seelischen Leiden, das er uns attestiert? Mit allem Nachdruck hat er den Menschen verkündigt, dass der Mensch eben nicht von dieser Welt ist. Wir sind nicht Kinder dieser Welt, sondern Kinder Gottes. Entweder passen wir uns mehr oder minder gekonnt dieser Welt an, oder wir übertünchen auf mancherlei Art und Weise unsere tiefe Lebensangst, die uns in dieser uns im Kern fremden Welt überfallen kann.
Wir Menschen leiden seelisch, so Jesus, unter der Welt, die uns im Kern fremd ist. Und von diesem Leiden will er uns heilen. Was aber hilft uns hier weiter?
In Anlehnung an ein anderes Wort des Neuen Testaments gibt es ein Gebet in der katholischen Messe, das das auf den Punkt bringt:
„Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ (vgl. Lukas 7,7b)
Das ist es, was uns seelisch heilt: das Wort Gottes. Das Wort Gottes ist wie ein Impfstoff gegen die tiefe Lebensangst, die uns in dieser Welt überkommen kann. Vergessen wir nicht, dass unsere Seele gegen die Welt und all die Irrgeister in dieser Welt geimpft werden will!
Herzlichst,
Ihr Gregor Wiebe
