1517–2017 Das Reformationsjubiläum in unserer Kirchengemeinde

In diesem Jahr haben wir in unserer Kirchengemeinde ganz viel feiern dürfen. Im Vorfeld haben sich viele Menschen Gedanken gemacht, wie wir die Feierlichkeiten begehen und wie wir Menschen dazu abholen und in dieses Jubiläumsjahr mitnehmen. Unser Konzept dabei war, unterschiedliche Themen anzubieten und die Reformation mit ihren Auswirkungen und Entwicklungen bis ins Jahr 2017 zu transportieren. Nachdem jetzt alle Feierlichkeiten abgeschlossen sind, noch einmal ein kurzer Rückblick.

Begonnen hat alles im Frühjahr mit einem Abend in unserer Dorfkirche zum Thema „Reformation in der Kirchengemeinde Seelscheid“. Der Historiker Hartmut Benz hat uns in seiner humorvollen Art in die Anfänge unserer Kirchengemeinde und der Gemeinden um Seelscheid herum geführt. Begleitet wurde der Abend von einer eindrucksvollen Wanderausstellung der Reformation im Rheinland. Ebenfalls im Frühjahr gab es einen tollen Abend im Gemeindehaus, der sich mit den Frauen der Reformationszeit beschäftigte und die maßgebliche Beteiligung der Frauen der damaligen Zeit gewürdigt hat.

„Kochen wie zu Luthers Zeiten“ war im Mai angesagt. Deftiges Essen, Getränke, Tischreden und Gebräuche um 1517 war ein spannender und fröhlicher Abend mit toll zubereiteten Speisen und ganz viel Spaß mit Koch Rolf Skarpil.

Im August gab es die zweite Auflage von Seelscheid Open Air vor der Kirche. Über 600 Menschen feierten eine laute und fröhliche Fete mit drei tollen Bands mitten im Dorf. Ein Hoch auf unsere tolerante Nachbarschaft und auf die tolle Stimmung der Gäste.

Im September durften wir für unseren Pfarrer ein fröhliches Gemeindefest anlässlich des 25-jährigen Pfarrjubiläums in Seelscheid organisieren und das Ganze bei wunderbarem Sommerwetter. Was für ein Fest.

Im Oktober feierten wir mit der Gemeinde einen Reformationsgottesdienst am Sonntagabend mit Taufe und Abendmahl, einer eindrucksvollen Predigt von Pfarrer Albrecht Röbke und bekannten Kirchenliedern. Eine ganz besondere Atmosphäre.

Und zum guten Schluss ein wunderbarer Abend mit Willibert Pauels mit viel Humor, aber auch mit Besinnlichkeit und Nachdenklichkeit und einem Abschluss im Gemeindehaus mit Fröhlichkeit und Freude der vielen Gäste.

Zwei Dinge sind mir in diesem Jahr wieder deutlich geworden. Gott meint es mit dieser Kirchengemeinde in unserem kleinen und überschaubaren Seelscheid wirklich gut. Viele Menschen sind zu uns gekommen, um mit uns Gemeinschaft zu haben. Zu Feiern, Gott die Ehre zu geben, um fröhlich zu sein und zu erleben, wie Jesu Wort in Seelscheid Wahrheit wird: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Das zweite ist die Bereitschaft der Menschen Glauben zu leben. Und zwar nicht nur durch Wort, sondern mit Herz, Verstand und Händen. Es haben so viele Menschen aus unserer Kirchengemeinde und von unseren katholischen Freunden bei allen Veranstaltungen angepackt, gearbeitet und gestaltet. Denn sonst würden die vielen Feierlichkeiten, Feste und Veranstaltungen gar nicht möglich sein. Denn es ist eben auch eine Menge Arbeit, die dahinter steckt. Mit einem Lächeln, beseelt und fröhlich, mit ganz viel Ausstrahlung haben die vielen Ehrenamtlichen Gott die Ehre gegeben und waren für mich das Gesicht unserer Gemeinde.

Für mich gibt es in Seelscheid inzwischen auch nicht mehr „die“ evangelische oder „die“ katholische Kirchengemeinde und Ökumene irgendwie auch nicht.

Für mich sind wir hier schon viel weiter. Wir sind einfach Gottes Volk, das gemeinsam seinen Weg durch die Zeiten geht, sich einbringt, einander schätzt und miteinander lebt, wie es sich für Christen gehört. Einfach normal in Seelscheid und Gottes Geschenk an uns. „Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er von Gott empfangen hat“ ist das, was wir für unseren gemeinsamen Glauben tun können. Mit Herz, Verstand und zupackenden Händen, zur Ehre Gottes und zur Hilfe und Freude der Menschen hier.

Heinz-Günter Scholz