Zeitreise: 500 Jahre zurück zu den Frauen an Luthers Seite …

Der im Jahresprogramm „ Luther 2017 “ angekündigte Termin „Die weibliche Seite der Reformation“ wurde zu einem unterhaltsamen Abend in unserer Dorfkirche. Die Idee zweier Bonner Theologinnen ein Theaterstück zu schreiben, in dem einmal die weniger bekannten Biographien von Frauen der Reformationszeit beleuchtet werden sollten, und dann mit Laienschauspielerinnen zu besetzen, ist ein erfolgreiches Projekt geworden. Viele Aufführungen, auch auf dem Berliner Kirchentag, sind geplant.
Eine fiktive Erzählerin nahm die Zuschauer mit in eine Szene in einem spätmittelalterlichen Gasthaus. Hier traten mehrere Darstellerinnen in einen Dialog ein. Sie alle erzählten aus ihrem Leben, egal ob Fürstin, Lehrerin, Predigerin, Liederdichterin, Pfarrfrau oder als normale Gastgeberin im privaten Umfeld. Sie wollten sich als „Netzwerkerinnen“ für die Sache Jesu und der Reformation engagieren. Ihr Ziel war es sich auch an den geistlichen Ideen der Reformation zu beteiligen.
Zusammenfassend kann man aus heutiger Sicht den Mut, die Stärke und Entschlossenheit dieser Frauen bewundern. Trotz vieler Gefahren, der Pest, gesellschaftlicher Diskriminierung, Androhung von Scheiterhaufen und auch dem Unverständnis mancher Zeitgenossen, haben sie es geschafft Schriften zu verfassen, Lieder zu dichten, Landespolitik zu gestalten und so die Reformation nachhaltig mitzugestalten. Da die Bibel für alle, die lesen konnten, nun in der deutschen Sprache vorlag, wollten sie selber eine eigene Gewissensentscheidung und geistliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben anregen.
Eingerahmt war das Theaterstück in die Aufführung mehrerer gelungener musikalischer Beiträge. Ein Ensemble von Spinett, Renaissanceflöten und Krummhorn nahm die Zuhörer mit in die Zeit des 16. Jahrhunderts. Sehr gerne und ausgiebig wurde die anschließende Bewirtung mit Brot, Trauben und Getränken angenommen um den Abend im Gespräch mit den Schauspielerinnen, Musikern und den Zuschauern ausklingen zu lassen.
Annette Schirner-Schleef